Saturday, December 30, 2006

Neal Stephenson - The Confusion (Vol. 2 of the Baroque Cycle)


I have finished 'Confusion' ... more than a thousand pages and what a story :)
As I have read the book in German, the short review will also be in German....

Ok, ich bin also durch. Erst einmal ganz dickes Lob an die beiden Übersetzer Nikolaus Stingl und Juliane Gräbener-Müller. Die schwer wiegenden 1000 Seiten kommen mit einer Leichtigkeit daher, die dieses Buch zu einem wahren Lesevergnügen werden lassen. Das Buch - eigentlich sind es ja streng genommen nach der Vorrede des Autors zwei - wartet mit zahlreichen Nebenhandlungen, erzählerischen Beschreibungen und Schnörkeln und abstrusen Handlungsverläufen auf, dass man es wahrhaft als 'barock' bezeichnen mag. Verquickt (confused) werden dabei zwei Haupthandlungsstränge - die Verschwörer (eigentlich Galeerensklaven) rund um Jack Shaftoe und ihrer Jagd nach Salomos Gold (das sie sich schnell wieder abjagen lassen) und ihrer merkantilen Expedition (-> Quecksilber) rund um den Globus....sowie die Geschichte um Eliza (mittlerweile Herzogin von Arcachon (sic!) und Qwghlm) und dem (historischen) Entstehen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und dessen Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik (Confusion!) des damaligen Europas sowie Eliza's Rache an ihren ehemaligen (Duc d'Arcachon sr.) und aktuellen (von Hacklheber) Peinigern.
Etwas kurz geraten (im Gegensatz zum ersten Band 'Quicksilver') ist die Geschichte um Daniel Waterhouse (einschließlich Newton, Leibnitz, etc...), die Royal Society und den wissenschaftlichen Erkenntnissen der damaligen Zeit. Dafür stehen in diesem Band die wirtschaftlichen Errungenschaften des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts im Mittelpunkt, wie z.B. das globale Agieren der Holländischen Ostindischen Handelsgesellschaft, Spaniens Plünderung der Neuen Welt oder das Entstehen des bargeldlosen Handels.

Was mir an Stephensons Romanen immer wieder gefällt sind seine Schilderungen vollkommen abstruser Situationen, in die mitunter wichtige Dialoge und Handlungen eingebettet werden, sei es die großmaßstäbliche (behelfsmäßige) Herstellung von Phosphor aus Urin im indischen Hinterland oder die Jagd nach einer Fledermaus im Esszimmer mit Hilfe des angerosteten Rapiers von Leibnitz.
Auf alle Fälle freue ich mich schon auf den letzten Teil der Trilogie, auf dessen Übersetzung wir wahrscheinlich noch ein gutes Jahr warten werden müssen...

Links: -> Clearing up the Confusion in wired news